Die grüne Karte
Sensationelle Enthüllungen: Wie wir soeben aus zuverlässiger Quelle erfahren haben . . . . . ab der nächsten Saison wird’s bunt. Die Fifa plant die Einführung einer dritten Kartenfarbe.
Anders als bei der gelben oder der roten Karte dient diese Karte jedoch nicht der Bestrafung und Ausgrenzung von Fußballspielern, die sowieso immer ihre Unschuld beteuern, sondern in diesem Fall hat sie eine reine Trostfunktion.
Der genauen Wortlaut der neuen Statuten lautet:
Versenkt ein Spieler mit einem beliebigen Teil seines Körpers das Spielgerät im eigenen Tor berechtigt ihn diese Handlung zum Erhalt einer grünen Karte.
Die Fifa begründet diese neue Regel damit das Eigentorschützen in der Vergangenheit in erhöhtem Masse unter Mobbing, massiven Bedrohungen und übelsten Beschimpfungen zu leiden hatten, während Torschützen die ins gegnerische Tor trafen als Helden und Supermänner gefeiert wurden. Während in dem einen Fall der Champagner in Strömen floss waren Depressionen und Selbstmordgedanken auf der anderen Seite die Regel. Diesem Missstand hat die Fifa nun erkannt und setzt alle Mittel ein um ihn zu beheben. Wie im modernen Strafvollzug setzt die Fifa nun auf Trost statt Bestrafung.
Die Vorteile, die der verwarnte (getröstete) Spieler durch die Verleihung der Grünen Karte erhält sind im einzelnen.
Hier der genaue Wortlaut
Sollte der Spieler, der im Besitz einer grünen Karte ist, im weiteren Verlauf des Spiels mit einer roten oder gelb/roten Karte vom Feld gestellt werden, kann er diese Aktion durch das Zücken seiner grünen Karte unterbinden. Mit anderen Worten. Die grüne schlägt die rote Karte.
Grüne Karten die im Laufe eines Spiels nicht auf diese Art und Weise eingesetzt werden, müssen innerhalb der nächsten drei Folgespiele eingetauscht werden. Jedoch steht es dem getrösteten Spieler frei seine erworbene Karte bei einem Mannschaftskollegen seiner Wahl einzutauschen. Erlaubte Tauschmittel sind die beliebten Pannini Fußballbilder sowie kleine und größere Geldgeschenke. Auf diese Art und Weise können sich zum Beispiel beinharte Abwehrspieler wie Sergio Ramos einen unschätzbaren Vorteil verschaffen. Welch eine Überraschung wenn ein Spieler auf einen Platzverweis durch den Schiedsrichter dadurch reagiert, das er eine grüne Karte aus seinem Trikot zaubert.
Der genaue Farbton dieser neuen Karte ist dezentes Laubfroschgrün.
Für den Fall das sich diese neue Karte bewährt, hat die Fifa noch weiterführende Pläne. So könnte in der Saison 2020/21 darüber hinaus auch noch eine dunkelgrüne Karte zum Einsatz kommen.
Sie wird verliehen für ein besonders schönes Eigentor. Voraussetzung ist, das der Ball vor dem Einschlag entweder Pfosten oder Latte berührt oder ins rechte oder linke Kreuzeck geschlenzt wird.
Abgesehen davon, das dies die besten Voraussetzungen für einen neuen Sportschau Wettbewerb mit dem Namen Eigentor des Monats wären, stehen die neuen Regularien für den Einsatz dieser Karte bereits fest.
Sie lauten:
Erhält ein Spieler die dunkelgrüne Karte verliehen, kann er sie auf dreifache Weise einsetzen.
Erstens
Bei der nächsten strittigen Entscheidung des Schiedsrichters ist jeder Spieler, der sich im Besitz einer dunkelgrünen Karte befindet berechtigt den Schiedsrichter gegen einen Schiedsrichter seines Vertrauens auszutauschen (idealerweise einen engen Verwandten oder Mitglied des eigenen Vereins). Dieses wird dadurch demonstriert, das er sich breitbeinig vor dem Unparteiischen aufbaut und ihm die dunkelgrüne Karte entgegenstreckt.
Eine weitere Einsatzmöglichkeit der Karte besteht darin Angst und Schrecken im Gästeblock zu verbreiten. In diesem Fall darf sich der Besitzer dieser Karte bei der nächsten Spielunterbrechung ungehindert durch die Sitzreihen der gegnerischen Fans bewegen und sich je nach Vorliebe einen weiblichen oder männlichen Fan aussuchen, der ihn dann heiraten muss.
Die letzte Einsatzmöglichkeit der dunkelgrünen Karte wird wohl die gefürchtetste sein. Sollte eine Mannschaft, die im Besitz einer dunkelgrünen Karte ist, mehr als drei Tore zurückliegen, hat sie die Möglichkeit diese Karte einzutauschen. Dadurch ist sie nicht nur berechtigt einen zwölften Feldspieler einzusetzen, darüber hinaus darf dieser Feldspieler auch Profi in einer verwandten Sparte sein und darf auf dem Spielfeld auch nach den Regeln seines eigenen Verbandes spielen. Verwandte Sportarten wären in diesem Fall Kickboxen und Rugby.
An dieser Stelle möchten wir den Verantwortlichen noch unseren tiefen Dank aussprechen. Von einer Institution, die sich bisher als eher resistent gegen Veränderungen gezeigt hat, diese mutigen Schritte zu sehen schafft Hoffnung.
Sicherlich gab es wie überall auch hier Bedenkenträger. So war die größte Sorge das der Torwart nicht nur die gegnerischen Stürmer im Auge halten muss, sondern auch seine eventuell trostbedürftigen Mannschaftskollegen. Das die Gefahr besteht, das die Torhüter eine hochgradige Paranoia entwickeln ist den Funktionären natürlich schon bewusst. Aber auch auf diesem Gebiet gibt es schon Pläne. So besteht die Überlegung den Ersatztorwart zusätzlich mit ins Tor zu nehmen. Idealerweise natürlich den der gegnerischen Mannschaft. Er wäre dann für die Eigentorschützen zuständig.
Wie dem auch sei . . . . wir freuen uns auf viele interessante und lustige Spiele in der nächsten Saison.